Das Schreiben des Apostolischen Kommissars an die Brüder und Schwestern des Ordens
Roma, 27 July 2013
An die Brüder und an die Bruderschaft
der Kongregation der Franziskaner der Immakulata
Ihre Niederlassungen
FRIEDEN UND HEIL!
Der Heilige Vater Papst Franziskus hat mir die heikle Aufgabe des Apostolischen Kommissars Eurer Kongregation anvertraut. Beiliegend das Dekret der Kongregation für die Institute geweihten Lebens vom 11. Juli 2013.
Obwohl mir die Schwierigkeit dieser Aufgabe bewußt ist, habe ich den Auftrag angenommen, weil es mein Wunsch ist, Euch auf einen Weg der erneuerten Kirchlichkeit zu führen. Um dies mit der Sicherheit tun zu können, den „Wünschen“ des Lehramts zu entsprechen, finde ich nichts Besseres, als einen Auszug einer jüngsten Rede von Papst Franziskus: die Kirchlichkeit ist eine „konstruktive Dimension des geweihten Lebens, eine Dimension, die im Leben kontinuierlich wiederaufgenommen und vertieft werden muß. Eure Berufung ist ein grundlegendes Charisma für den Weg der Kirche, und es ist nicht möglich, daß eine Gottgeweihte und ein Gottgeweihter nicht mit der Kirche „hören“. Ein „Hören“ mit der Kirche, das uns in der Taufe geschaffen hat; ein „Hören“ mit der Kirche, das Ausdruck in der Treue ihrer Kinder zum Lehramt findet, in der Gemeinschaft mit den Hirten und dem Nachfolger des Petrus, des Bischofs von Rom, dem sichtbaren Zeichen der Einheit.
Die Verkündigung und das Zeugnis für das Evangelium sind für jeden Christen nie ein isolierter Akt. Das ist wichtig, die Verkündigung und das Zeugnis des Evangeliums, sind für jeden Christen nie ein isolierter Akt oder der einer Gruppe und kein Evangelisator handelt, wie Paul VI. treffend in Erinnerung rief, „Kraft einer persönlichen Eingebung, aber in Einheit mit der Mission der Kirche und in deren Namen (Esort. Ap. Evan gelii nuntiandi, 80) […] Spürt die Verantwortung, die ihr habt in der Sorge um die Formung Eurer Institute in der gesunden Lehre der Kirche, in der Liebe zur Kirche und im kirchlichen Geist“ (Rede des Heiligen Vaters Franziskus an die Teilnehmer der Vollversammlung der Internationalen Union der Ordensoberinnen, 8. Mai 2013).
Ich glaube, einem so klaren und so drängenden Gedanken von Papst Franziskus nichts mehr hinzufügen zu müssen, der sich berechtigterweise um das „sentire cum Ecclesia“ sorgt, weil das geweihte Leben nur damit auf das antworten kann, was die Kirche sich von ihm erwartet und nur auf diese Weise Licht des Evangeliums in der Welt für die Gläubigen wird, damit diese die Wahrheit, die Christus uns offenbart hat, kennenlernen und ihr folgen können.
Im Geist dieser von Unserem Heiligen Vater Franziskus in einem Brief an einen Diener, geforderten Gehorsam, grüße ich Euch brüderlich in Christus.
P. Fidenzio Volpi, o.f.m.cap
Apostolischer Kommissar
Übersetzung: Giuseppe Nardi